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»Heute sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl bei all denen, die weltweit Opfer von Terror und Gewalt geworden sind«, so die Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Iris Kloppich.

Seit 2005 gedenkt die Europäische Union der zahlreichen Opfer der Bombenanschläge in Madrid am 11. März 2004 und aller Opfer von Terrorismus weltweit. Kürzlich hat auch die Bundesregierung die Einführung eines jährlichen Nationalen Gedenktages für die Opfer terroristischer Gewalt am 11. März beschlossen.

»Das sind ganz wichtige Signale«, so Iris Kloppich, denn »das Leid der unzähligen Terroropfer und ihrer Angehörigen darf nicht vergessen werden«. Das Leben der Opfer und ihrer Familien wird durch Terror und Gewalt fundamental verändert. Das Leid belastet die Opfer und ihre Familien viele Jahre, oft bis an das Lebensende der betroffenen Menschen. Es ist wichtig, sich des Ausmaßes von terroristischen Straftaten bewusst zu sein, die Erinnerung wach zu halten, betroffene Menschen soweit und solange wie es notwendig ist, zu unterstützen, und die bestmögliche Rehabilitation anzustreben.

Terroristische Anschläge greifen die ganze Gesellschaft an. Das heißt, das Thema geht uns alle an. Es gilt, für Demokratie und rechtsstaatliche Werte einzustehen. Das geschieht auf vielfältige Weise. Aus der Sicht der Opferbeauftragten sind hierbei rechtliche Aufarbeitung, politische Bildung und Prävention wichtige Instrumente, um Terrorismus und Extremismus wirksam zu bekämpfen.

Der 11. März ist in diesem Jahr ein wichtiger Gedenktag. Gerade in einer Zeit, in der Russland den - seit dem Zweiten Weltkrieg - größten konventionellen Angriff gegen einen souveränen Staat in Europa unternimmt, müssen wir aller Opfer gedenken. Das ist Ausdruck der Humanität und ein Zeichen der Solidarität. »Wir sind an der Seite all der Menschen, die Opfer von Terror und Krieg geworden sind«, so die Sächsische Opferbeauftragte.  

Als Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung verurteile ich den Krieg Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste. Dieser elementare Verstoß gegen Völkerrecht und gegen die Menschenrechte darf nicht hingenommen werden. Krieg ist niemals gerechtfertigt.

Mit großer Betroffenheit sehen wir Bilder der Zerstörung und Flucht. Die Aggression Russlands gegen die Ukraine zwingt Hunderttausende, ihre Heimat zu verlassen. Menschenleben werden sinnlos gefährdet und geopfert. Unvorstellbar ist das Leid der Familien. In Russland werden Protestierende und Demonstranten gegen den Krieg angegriffen und verhaftet. Durch Krieg und Gewalt werden Menschen – weit über das aktuelle Geschehen hinaus – traumatisiert. Das Leid der Menschen, die in diesen Krieg hineingezogen werden, ist uns nicht gleichgültig – es geht auch uns an.

Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei all den Opfern und Betroffenen dieses sinnlosen Krieges.

Europa steht für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – für diese Werte müssen wir einstehen. Konkret heißt das, sich solidarisch an die Seite der Ukraine zu stellen und unmittelbar Betroffene, insbesondere Geflüchtete, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen.

Die Forderungen an Russland, diesen Krieg zu beenden, unterstütze ich. Es sollten größte Anstrengungen unternommen werden, um diplomatische Lösungen herbeizuführen.

»Die mutmaßlich islamistische Tat am  4. Oktober 2020 in Dresden, bei der ein Mensch ermordet und ein Mensch schwer verletzt worden ist, verurteile ich auf das Schärfste. Sie ist auch ein Angriff auf unsere Gesellschaft und unser friedliches Zusammenleben.

Mein tief empfundenes Beileid gilt der Familie des Ermordeten und dem Verletzten wie auch seinen Angehörigen. Dem Verletzten wünsche ich baldige und völlige Genesung!

Die Aufklärung und Verfolgung dieses schrecklichen Verbrechens erfordert das konsequente Handeln aller zuständigen Stellen.

Als Opferbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung stehe ich mit meinem Team für Betroffene als Ansprechpartnerin und Lotsin zu Unterstützungsangeboten zur Verfügung. Wir sind für Sie da.«

»Gemeinsam für Opfer von Terrorismus und Extremismus«

Anknüpfend an unsere 1. Fachveranstaltung 2019 kündigen wir hiermit unsere 2. Fachveranstaltung am 3. November 2021 in Dresden an. Diese ist als Präsenzveranstaltung unter Einhaltung der geltenden Corona-Regeln geplant. 

Ziel ist es, den Schutz und die Unterstützung von Opfern nach schweren Straftaten, insbesondere aufgrund von Terror oder Extremismus, zu verbessern. Wir wollen die Zusammenarbeit all derer fördern, die nach einer terroristischen oder extremistischen Straftat an der Aufarbeitung beteiligt sind. Austausch und Vernetzung der beteiligten Berufsgruppen sind unabdingbar, ebenso Wissen und Verständnis für Aufgaben und Verfahrensweisen der beteiligten Professionen. Anliegen der Fachveranstaltung ist es darüber hinaus, für mehr Empathie und für die individuellen Bedürfnisse der Opfer zu sensibilisieren. 

Die Fachveranstaltung am 3. November 2021 in Dresden bietet Raum zum Kennenlernen, zur Vernetzung, zum Wissenstransfer und zum Perspektivwechsel. Sie richtet sich an ein breites Spektrum von Akteurinnen und Akteuren der Opferhilfe und des Opferschutzes insbesondere aus Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten, Rechtsanwaltschaft, Opferhilfe, psychosozialer Beratung und Begleitung, psychosozialer Notfallversorgung und Verwaltung. 

Am Vormittag sind kurze Impulsvorträge der Staatsanwaltschaft, Opferhilfe, Rechtsanwaltschaft, psychosozialen Krisenintervention, Polizei und Sächsischen Opferbeauftragten geplant. 

Nach der Mittagspause wird in verschiedenen Dialogrunden Zeit sein, sich weiter kennenzulernen, auszutauschen und praktische Lösungsansätze zu diskutieren. 

Senden Sie uns gern Ihre Fragen und Anregungen an opferbeauftragte@sms.sachsen.de.

Im Vordergrund die Opferbeauftragte Kloppich mit Dr. Porzig vom DRK, im Hintergrund die Geschäftsstellenleiterin der Opferbeauftragten und ein Mitarbeiter des DRK Sachsen © DRK Sachsen

Die Sächsische Opferbeauftragte Iris Kloppich und Dr. Nicole Porzig, Vorstandsmitglied des DRK Landesverbandes Sachsen, haben sich am 15. Juli 2020 zu einem Arbeitsgespräch im Rotkreuz-Zentrum in Dresden getroffen und die weitere Zusammenarbeit vereinbart. 

»Zur Bewältigung eines großen Schadensereignisses ist die Vernetzung der Akteure und Hilfestrukturen unverzichtbar«, so Iris Kloppich und Dr. Nicole Porzig. 

Die Sächsische Opferbeauftragte ist vor allem bei Terroranschlägen oder anderen Großschadensereignissen vertrauensvolle Ansprechpartnerin und Lotsin für Opfer und Betroffene. Das DRK verfügt als einer der großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland über vielfältige Hilfestrukturen für Betroffene. In den Räumen des Landesverbandes Sachsen befindet sich auch die Koordinierungsstelle aller Hilfsorganisationen in Sachsen. 
Im Gespräch haben Iris Kloppich und Dr. Nicole Porzig Hilfestrukturen und Rollenverständnisse diskutiert. Auch Fragen der Psychosozialen Notfallversorgung in Sachsen und die Notwendigkeit von regelmäßigen Schulungen sind angesprochen worden. Klar ist, dass Ressourcen gebündelt und bestehende Strukturen genutzt werden müssen. »Letztendlich geht es immer zuerst um die Sache«, sagt Nicole Porzig. Iris Kloppich ergänzt: »Wir müssen die Perspektive des anderen einnehmen, um uns zu verständigen.« 

Zum Abschluss des Gespräches hat Iris Kloppich das neue Lagezentrum des DRK besichtigt. In Krisen- und Katastrophenlagen wird es für die landesweite Koordinierung der Hilfsorganisationen, wie DRK, Diakonie, ASB, DLRG, Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst genutzt.

Die Sächsische Opferbeauftragte Iris Kloppich und Geert Mackenroth, Landesvorsitzender des WEISSEN RING in Sachsen arbeiten zukünftig auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung zusammen. Diese wurde am 6. Juli 2020 in den Räumen des WEISSEN RING e. V. unterzeichnet.

»Gemeinsam stehen wir Opfern von terroristischen und extremistischen Gewalttaten zur Seite. Zusammen zu arbeiten ist sinnvoll und effektiv, es hilft Menschen in schweren Situationen«, so Iris Kloppich und Geert Mackenroth.

Die Vereinbarung beschreibt Aufgaben und Zusammenarbeit der Kooperationspartner - besonders nach großen Schadensfällen, in denen durch terroristische und extremistische Straftaten viele Menschen betroffen sind. In solchen Situationen ist es den Partnern wichtig, durch gemeinsames Handeln schnell und wirksam zu helfen. So treten die Kooperationspartner zügig miteinander in Kontakt, um sich über bestehende Bedarfe abzustimmen und Opfer nach einer Großschadenlage an die passenden Beratungsstellen und Hilfsangebote zu vermitteln. 
Darüber hinaus tauschen sich die Kooperationspartner regelmäßig fachlich aus. Auch die Reflexion getroffener Maßnahmen und gemeinsamer Aktionen haben die Partner vereinbart. 

Am 10. Dezember 2019 fand in der Dresdner Dreikönigskirche die erste Fachveranstaltung der Sächsischen Opferbeauftragten statt, bei der sich zahlreiche Akteure der unterschiedlichen Bereiche der Opferhilfe aus ganz Sachsen getroffen haben. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde darüber diskutiert, wie das Hilfesystem praktisch in und nach einem Großschadensfall funktioniert. Beteiligt an der Diskussion waren die Sächsische Opferbeauftragte Iris Kloppich sowie Geert Mackenroth (Vorsitzender des Weissen Rings), Tom Gehre (Vorsitzender der Psychosozialen Notfallversorgung Sachsen), Dr. Julia Schellong (Leiterin des Traumanetzwerkes Seelische Gesundheit), René Demmler (Sächsisches Staatsministerium des Innern, Leiter des Referats »Organisation, Planung, Controlling und Strategie der Polizei«), Andreas Rümpel (Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes Dresden) und Ricardo Schulz (Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Leipzig).

Anschließend diskutierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an wechselnden Thementischen über den Stand und Herausforderungen zu Themen wie Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Hilfen bis zu praktischen Fragen des Datenschutzes.

Die Auswertung aller diskutierten Fragen wird im kommenden Jahr in die Konzeption der Sächsischen Opferbeauftragten einfließen.

 

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